Glasveredelung - Nanotechniken und ihre Unterschiede

Unterschiede der Glas-Veredelungsverfahren




Bei Glas mit selbstreinigenden Eigenschaften wird das Oberflächenverhalten gegenüber einem normalen Glas so verändert, dass sich Schmutz schwer auf der Oberfläche festsetzen kann und bei Regen weitestgehend von abfließendem Wasser abgewaschen wird. Das verzögert die Verschmutzung und erleichtert die Reinigung. Glas mit  selbstreinigenden Eigenschaften wird häufig mit dem so genannten Lotuseffekt bezeichnet oder gleichgesetzt und/oder mit Nanotechnik in Verbindung gebracht. Man spricht dann von einer Nanobeschichtung. Glas mit selbstreinigenden Eigenschaften wird im Fenster- und Fassadenbau mit selbstreinigendem Glas bezeichnet. Dabei entsteht der Eindruck, dass das Glas nicht mehr gereinigt werden muss.


Um ein Glas mit selbstreinigenden Eigenschaften herzustellen gibt es drei Verfahren:


1. Fluor- oder Silikonhaltige Beschichtungen
Oberflächenverhalten: hydrophob


2. mit Titanoxid pyrolytisch beschichtetes Glas
Oberflächenverhalten: hydrophil


3. Silizium-chemische Verbindung mit dem Glas
Oberflächenverhalten: hydrophob




Die verschiedenen Verfahren


Fluor- oder Silikonhaltige Beschichtungen
Bei diesen, oft unter der Bezeichnung „Nanotechnik" benannten Verfahren, werden Oberflächen unterschiedlicher Art, mittels eines Flour-Silikonhaltigen Werkstoffes beschichtet. Diese sind jedoch bedingt durch begrenzte Hafteigenschaften und aggressiven Umwelteinflüssen, nicht  dauerhaft. Eine Vielzahl von Anbietern führt solche Produkte.




NANOTECHNIK


Mit Titanoxid pyrolytisch beschichtetes Floatglas
Mit Titanoxid pyrolytisch beschichtetes Floatglas (Flachglas) ist dualaktiv und kombiniert zwei Eigenschaften, um die selbstreinigenden Eigenschaften zu ermöglichen.
1. Die Beschichtung der Außenseite mit Titandioxid bewirkt eine Herabsetzung der Oberflächenspannung (hydrophil) und verhindert so die Tröpfchenbildung.
2. Die UV-Absorption der Titandioxid-Beschichtung erzeugt aktiven Sauerstoff. Dabei zersetzten sich organische Verschmutzungen und die Haftung des Schmutzes auf der Oberfläche wird reduziert. Das so beschichtete Glas wird von großen Glasherstellern wie Pilkington und Compagnie de Saint-Gobain ab Werk geliefert.




Silizium-chemische Verbindung mit dem Glas
Ausschließlich für Glas geeignet, werden Siliziumatome (glastypische Substanz) zum Einsatz gebracht. Ob im Rahmen der Glasfertigungslinie oder bei bereits verbautem Glas wird das Silizium auf dem Werkstoff aufgebracht und anschließend mittels eines Foto-Prozesses (Belichtung mit Kaltlicht) chemisch mit dem Glas verbunden. Das so veredelte Glas ist wasser- und schmutzabweisend, die Oberflächenstruktur bleibt gänzlich unverändert, das Glas ist versiegelt.
Das Verfahren wird unter dem Markennamen „
SIGNAPUR®" angeboten, die Applikation erfolgt ausschließlich durch autorisierte Fachbetriebe.